Ab in den Süden – andere Länder, andere Parasiten!

Der langersehnte Urlaub steht vor der Tür. Doppelt so groß ist die Freude, wenn auch die geliebten Vierbeiner mit in die Ferne dürfen.

ACHTUNG: Vor allem für die südlichen Länder, also die rund um das Mittelmeer, gilt „andere Länder, andere Parasiten!“

Infektionen mit Herzwürmern nehmen über Hand. In Norditalien (Po-Ebene) sind z. B. über 50% der Hunde und 25% der Katzen mit Dirofilarien (L2) infiziert, übertragen durch mehr als 50 versch. Stechmückenarten.

In diesen Mücken findet die Entwicklung der sog. Mikrofilarien (von Larve1 bis Larve 3) statt. Beim nächsten Saugakt wandert die Larve den Mückenstechrüssel entlang auf die Hautoberfläche des Tieres und gelangt nach dem Stich über den Stichkanal unter die Haut. Im Wirtsorganismus häutet sich die Larve 3 und es entsteht die Larve 4, die durch das Hautgewebe bis in die Venen wandert. So kommt sie mit dem Blutstrom in die rechte Herzkammer. Dort entwickeln und pflanzen sich die lebensgefährlichen adulten Herzwürmer (Makrofilarien) fort und parasitieren auch in den großen Lungenarterien und der großen Hohlvene. Es können massive und entzündliche Organveränderungen in Lunge, Herz, Leber und Nieren entstehen.

Neben der Herzwurmprophylaxe (Arzneimittel), kommt der Fernhaltung von Stechinsekten und anderen Blutsaugern (Mücken und Zecken) eine herausragende Bedeutung zu. Sehr gut sind Permethrin als Spot-on im Nacken oder auch Deltamethrin als Halsband. Wichtig und richtig ist auf jeden Fall, sich rechtzeitig vor dem Urlaub für eine Reiseprophylaxe zu entscheiden, das erspart allen viel, viel Leid. Am besten Sie besprechen das mit Ihrem Tierarzt.

Rufen Sie vorsorglich gleich an und sichern sich Ihren Termin.

Ihr Tierarzt Wiesentheid
Praxis und Tagesklinik für Kleintiere

Quelle: Dr. Wieland Beck, FTA für Parasitologie, Dipl. EVPC, Neuburg/Donau in: WDT TFA-News, 2018 / 05
Bildnachweis: Von Alan R Walker – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0