Kennen Sie wahrscheinlich, die Regel, mit einem Welpen bzw. Junghund nur 5 Minuten pro Lebensmonat spazieren zu gehen, bis sich die Wachstumszonen (Epiphysenfugen) der Knochen endgültig geschlossen haben.
Macht das wirklich Sinn oder fügen Sie Ihrem Welpen gar einen Schaden zu?
Woher kommt diese Regel und ist da was dran?
Wahrscheinlich kommt die Empfehlung vom amerikanischen National Institutes of Health (NIH) aus den 70ern. Ende der 80er gab es erneute Forschungen, die aus zwei ganz unterschiedlich extrem harten Belastungsgraden bestanden.
Hierbei wurden Gelenkknorpel und Gelenkflüssigkeit der beteiligten Hunde mikroskopisch untersucht. Nur in der massiv überlasteten Gruppe fanden sich lokale, oberflächliche und eher dezente Veränderungen am Knorpel.
Ansonsten wurden keine Schäden festgestellt. Obwohl sie jeden Tag von Montag bis Freitag, laufen durften, so viel sie wollten, und das ein ganzes Jahr lang!
Fünf Minuten Belastung pro Lebensmonat?!
Das ist eine Weisheit, für deren Wahrheitsgehalt es wenig Evidenz gibt (Gewissheit / Zusammenhang).
Die Befolgung solcher „Regeln“, die das natürliche Bewegungsbedürfnis junger Hunde massiv einschränken und die leider oft über das Netz gehypt werden, ist schlecht für den Hund, und zwar auf mehreren Ebenen.
Neben den erwähnten Nachteilen für die Ausprägung eines stabilen Bewegungsapparates wird der Junghund auch noch in seiner sozialen Entwicklung beschnitten.
Keine Angst vor einer Hüftgelenkdysplasie!
Eine häufige Erkrankung beim Hund, kommt auch bei der Katze vor. Sie führt zur Arthrose der betroffenen Gelenke.
Wie jedes Gelenk besteht auch das Hüftgelenk aus einem knöchernen Gerüst, aus Gelenkknorpel und der Gelenkkapsel. Das Gelenk wird durch die umliegenden Muskeln bewegt.
Durch eine angemessene Belastung sollte man dafür sorgen, dass ein solider Muskelmantel gebildet wird, der für die Stabilisierung des Gelenkes sorgt. Der Grad der Arthrose ist daher unterschiedlich. Oft verläuft sie auch symptomlos oder lässt sich mit einfachen – in der Regel nicht chirurgischen – Behandlungsmethoden erfolgreich therapieren.
Wichtig zu wissen, es gibt zwei Faktoren:
„Der Faktor Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Fehlbildung der Hüftgelenke (Rasse). Der andere Faktor ist das Gewichtsmanagement, dafür gibt es mehr als genug Evidenz (Fütterungsfehler).“
Tierärztin Dr. Sonja Waag
Ihr Praxisteam
Tierarzt Wiesentheid Dr. med. vet. Sonja Waag
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Quellen:
https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/uebergewicht-bei-hunden-tun; Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin, 24.06.2022 Hund zu dick: So kann er abnehmen. 12.05.2021. Unter: [https://herz-fuertiere.de/haustiere/hunde/ gesundheit-und-vorsorge-bei-hunden/hund-zu-dick-so-kann-er-abnehmen]; Dr. Joachim Hölter. Tierarzt. Ist mein Hund zu dick? Unter: [https://www.drhoelter.de/tierarzt/ernaehrungsinfos/ist-mein-hund-zu-dick.html]; Hüftdysplasie des Hundes. Unter: [https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCftdysplasi]; Richtige Ernährung. Unter: https://focus-tierarzt.de/magazin/die-richtige-ernaehrung-fuer-den-hund-0; Tierarzt Wiesentheid. Eigene Recherche 2022, redigiert Mai 2025. Stand 22. September 2025.
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