Die Riesen Zecke kann das sogenannte Krim-Kongo-Fieber (Bunya-Viren) übertragen und ein hämorrhagisches Fieber auslösen, in deren Verlauf es zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen kann. Meistens verläuft die Infektion asymptomatisch oder nur mit geringen Krankheitserscheinungen, aber auch schwere Verläufe sind möglich.
Super Zecke!
Eigentlich sind die Tiere in Asien und Afrika verbreitet. Nun gab es jedoch auch Funde in Deutschland – einen davon in NRW. Sie überträgt das Krim-Kongo-Virus, wird fünfmal größer als heimische Artgenossen und kann Träger einer gefährlichen Erkrankung sein: die Hyalomma-Zecke.
Wegen ihrer Größe und Widerstandsfähigkeit wird das Tier auch als „Super-Zecke“ bezeichnet. Zu erkennen ist sie zudem an ihren gestreiften Beinen. Aufgrund der Übertragungsart wird die Erkrankung gelegentlich mit anderen durch Zecken übertragenden Infektionskrankheiten wie der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und der Borreliose verwechselt.
Vermehrtes Aufkommen!
Im vergangenen Jahr sind vermehrt Zecken dieser subtropischen Gattung aufgetreten. Anfang Dezember fand eine Pferdebesitzerin aus Schleswig-Holstein am Schweif ihres Tieres eine vollgesogene Zecke mit gestreiften Beinen.
Sie schickte die Zecke ans Robert-Koch-Institut (RKI). Dort stellte sich heraus, dass es sich um eine Zecke der Art Hyalomma marginatum handelte. Hyalomma-Zecken können u. a. als Vektor (Träger) für das unter Umständen sogar tödliche Krim-Kongo-Virus sowie für Bakterien der Gattung Rickettsia fungieren.
Von Zugvögeln eingeschleppt?
Die Hyalomma-Zecke zählt zu den Jagdzecken, die ihre Opfer bis zu 100 Meter weit verfolgen. Sie ist mit ihren langen Beinen relativ schnell und kann kalte Temperaturen gut aushalten (bis zu minus 40 Grad), obwohl sie eigentlich für heißes Klima ausgerüstet ist. Die heimische Holzbock-Zecke wird ab minus sieben Grad inaktiv. Hyalomma bleibt bis zu 28 Tage auf ihrem Wirt sitzen und ist vor allem auf kleinen Säugetieren und Vögeln zu finden.
„Wir vermuten, dass sie von Zugvögeln eingeschleppt wurde“, sagt Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Uni Hohenheim. Überraschend ist diese Entwicklung für die Expertin allerdings nicht. „Wegen der Klimaerwärmung ist bei uns grundsätzlich mit immer mehr wärmeliebenden Zecken zu rechnen.“
Kein Grund zur Panik, bakterielle Erreger fanden die Forscher nicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin und das Institut für Parasitologie, Tierärztliche Hochschule Hannover, bitten deshalb darum, Exemplare unter Angabe des Fundorts (PLZ) und ggf. der befallenen Tierart einzuschicken.
Das Einschicken erledigen wir natürlich gerne für Sie.
Robert Koch Institut Infektionskrankheiten, Abt.1 Nordufer 20 13353 Berlin
Institut für Parasitologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover AG Prof. Strube Bünteweg 17 30559 Hannover
Ihr Tierarzt Wiesentheid Praxis und Tagesklinik für Kleintiere
Quelle: Susanne Hamann, Aachener Nachrichten, 5.2.2019 und Prof. Ute Mackenstedt, Universität Hohenheim, Stuttgart, 2019 Bildnachweis:Karl-Ludwig Poggemann – Zecken | Lizensiert unter CC BY 2.0 | Größe vom Original verändert
Riesen-Zecke gefunden!
Notiz: Wir führen eine breit angelegte Recherche von Informationsquellen (auch im Internet) durch und stellen die Ergebnisse für Sie deutlich und kompakt dar.
Hallo! Danke für die aktuelle Mitteilung.