Wussten Sie, dass Zahnerkrankungen bei Tieren zu bleibenden Organschäden führen können?
Herz, Nieren und Gelenke werden durch anhaltende und nicht behandelte Erkrankungen der Zähne geschädigt. Und wussten Sie, dass Zahnprobleme häufig gar nicht erkannt werden und so nahezu 75 % aller Hunde, 50 % der Katzen und kleinen Heimtiere an Zahnerkrankungen leiden. Wer jemals ein Tier mit Zahnproblemen gesehen oder gerochen hat, weiß, wie wichtig es ist, sich darum zu kümmern.
Zeig die Zähne
Da unseren Haustieren die natürlichen Futter- und Lebensräume fehlen oder durch Zucht bestimmter Kopfformen auch die Zahnstellung verändert wurde, treten oft Probleme mit den Zähnen auf. Im Unterschied zum Menschen jammern Kaninchen, Katzen, Hunde oder Pferde nicht, wenn sie Schmerzen haben. Eine regelmäßige Gebiss- und Kieferkontrolle trägt langfristig dazu bei, die Zahngesundheit von Jung an zu erhalten. Gesunde Zähne und ein gesundes Gebiss sind nicht nur für uns Menschen ein Muss!
Hund, Katze und Co.
Ein weit verbreiteter Mythos der Industrie ist der, dass Trockenfutter gut für die Zähne sein soll. Dabei ist eher das Gegenteil der Fall. Zahnstein kommt vor allem durch einen falschen pH-Wert im Maul, dieser falsche pH-Wert wird durch Trockennahrung eher noch begünstigt. Zudem zerbrechen die Kroketten im Maul des Tieres, bevor sie an die Stellen gelangen, die für einen Abrieb interessant sind. Vergleichbar damit, als würde ein Mensch ständig Zwieback essen müssen.
Pferd
Pferde, deren Zähne regelmäßig betreut werden, kommen gelegentlich mit einfachen Raspel Arbeiten aus. Hat das Pferd in seinem Leben noch keine intensive Zahnbehandlung erfahren sind meist intensivere Korrekturen nötig. „Nach der klinischen Allgemein-Untersuchung mache ich eine ausführliche Maulhöhlen-Untersuchung. Therapeutische Eingriffe wie Schleif- oder Fräsmaßnahmen, Zahnextraktionen oder die Therapie kleinerer Parodontalerkrankungen können dann meist sofort erfolgen“, so Frau Dr. Waag.
Was Ihr Tierarzt tun kann
Es ist ein Irrglaube, dass Mundgeruch bei Hunden normal ist. Wenn ein Hund dauerhaft schlechten Mundgeruch hat, kann das auf Gebissprobleme hindeuten. Auffällig sind Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme, entzündetes Zahnfleisch, Zahnverfärbungen, oder Mauligkeit durch evolutionäre Überreste (Wolfszähne). Da muss man halt öfter mal ins Maul schauen lassen!
Was Sie tun können
Im Laufe der Zeit haben sich Ernährung und körperlicher Zustand von Hunden im Vergleich zu den Lebensbedingungen der Vorfahren geändert. Beste Prophylaxe gegen Zahnerkrankungen bei Ihrem Liebling ist eine artgerechte Fütterung. Sie sorgt für ausreichend Abrieb und Reinigung der Zähne und beugt so Fehlstellungen und Zahnstein vor. Die routinemäßigen Kontrollen müssen aber trotzdem durchgeführt werden.
Dr. Sonja Waag
„Immer noch gibt es viele, die sich eine Untersuchung, ev. aus Kostengründen ersparen möchten: Eine Haltung, die keinem hilft sondern nur dem Tier schadet und am Ende dann viel teurer kommt“, weiß Frau Dr. Waag.
Euer Praxisteam Tierarzt Wiesentheid
Als IHR GESUNDHEITSPARTNER sind wir zum Wohle Ihres Tieres da.
Quelle: Die Quellen sind nicht 1:1 übernommen, sondern von uns eigenständig und verständlich interpretiert bzw. aufbereitet:
Dr. Dagmar Birnzain, Fachtierärztin für Mund-, Kiefer- und Zahnheilkunde, Seeshaupt; Sara Roller. Zahngesundheit, Medizin und Forschung. In: Vet Concret. Ausgabe 3, Sommer 2021. S. 11 ff; Zentrum für Tierzahnheilkunde – Die Tierarztpraxis. Unter: [https://tierzahn.de/]; Helene Halbekann. Zahnpflege beim Hund. Unter: https://www.aniforte.de/blogs/hunde/zahngesundheit-beim-hund; Zahnpflege bei Pferden. Unter: [http://www.tierarzt-praxisfuerpferde.de/pferd/zahnpflege.html]; Wellniak, Isabel. 2019. In: FOCUS Tierdoktor. EVT 29.10.2019; Tierarzt Wiesentheid. Eigene Recherche 2020, redigiert Okt 2021. Stand 01. November 2021.
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